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http://textpattern.com/?v=4.0.4 Federlese - Philosophie-Podcast | philosophy podcast http://federlese.com/ Beschreibung Mon, 23 May 2016 15:21:13 GMT Platon »Phaidros« [6] Im »Phaidros«, einem der schönsten Dialoge Platons, hält Sokrates eine lange Rede über die Seele und den Eros: Nachdem sein Gesprächspartner Phaidros eine Rede des Logographen Lysias vorgelesen hatte, in der die Liebe als etwas Schädliches für den Geliebten zur Darstellung kommt, hat sich Sokrates ebenfalls zu einem Frevel gegen den Eros hinreißen lassen. Mit seiner zweiten Rede nun, der sogenannten Palinodie (svw. »Widerruf«), soll dieser Frevel wiedergutgemacht werden. Die Liebe, welche dort als ein göttlicher Wahnsinn vorgestellt wird, der alle gewohnten Bezüge verwandelt, kann jedoch erst dann richtig verstanden werden, wenn zuvor das Wesen der Seele behandelt worden ist; hier beginnt der von uns ausgewählte Text (245c-249d), dessen Übersetzung aus dem Altgriechischen von Manuel Schölles besorgt wurde.

Wie in unserer Einführung zu lesen ist, haben wir die Idee zur Federlese in besonderer Weise dem »Phaidros« zu verdanken; nicht nur die gefiederte Seele des Philosophen, sondern auch die von Platon noch tief empfundene Skepsis gegenüber der Schriftlichkeit, die in dem platonischen Dialog zum Ausdruck kommt, haben uns zu diesem Podcast-Projekt inspiriert. Nun soll der »Phaidros« am Ende (und Höhepunkt) unserer Bemühungen stehen.

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http://federlese.com/index.php?id=34 Fri, 18 Aug 2006 20:36:00 GMT der Redaktion tag:federlese.com,2006-08-18:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/155349ddc3e5cd5255d2576ae94ed773
F. Schleiermacher »Hermeneutik und Kritik« Als »die Kunst, die Rede eines andern richtig zu verstehen« (HL 7/8) faßt der Theologe Friedrich Schleiermacher den Begriff der allgemeinen Hermeneutik, welche von ihm zuerst entwickelt wurde. Schleiermacher hat seine hermeneutischen Arbeiten zu Lebzeiten nie veröffentlicht; erst 1836 wurden sie unter Zuhilfenahme von Vorlesungsmitschriften von seinem Schüler Friedrich Lücke unter dem Titel »Hermeneutik und Kritik mit besonderer Beziehung auf das Neue Testament« herausgegeben.

Unser Passus über die psychologische Auslegung stammt aus der Vorlesung von 1832. Danach spielt die Intention des Autors eine wesentliche Rolle beim Verstehen eines Textes, insbesondere der »Gedankencomplexus als Lebensmoment eines bestimmten Menschen« (HL 148). Schleiermacher unterscheidet zwischen der rein psychologischen Aufgabe und der technischen; letztere ist weiter in Meditation (das Erfassen des Entschlusses) und Komposition (die Gestaltung des Gedankenkomplexes) eingeteilt, während sich die rein psychologische Seite auf den Grundgedanken eines Werkes »aus der persönlichen Eigentümlichkeit des Verfassers« (HL 157) bezieht.

Wir haben für diese Sendung bewußt einen technischeren Text ausgesucht, als Sie es vielleicht von uns gewohnt sind, dies jedoch im Sinne einer Bereicherung unseres Programms.

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Literaturhinweis:
F. Schleiermacher: Hermeneutik und Kritik, hrsg. u. eingel. v. Manfred Frank, Frankfurt a .M. 1977.

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http://federlese.com/index.php?id=32 Sat, 01 Jul 2006 18:05:00 GMT der Redaktion tag:federlese.com,2006-07-01:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/33d81139d8764e8754f6e2dd98ed61a7
F. Schiller »Über die ästhetische Erziehung des Menschen« Friedrich Schillers Briefe »Über die Ästhetische Erziehung des Menschen«, erschienen 1795, sind eine frühe Auseinandersetzung mit den Konsequenzen der Französischen Revolution, der Aufklärung und der Technisierung, Entwicklungen also, die in vielerlei Hinsicht die Gesellschaft aus den Fugen zu bringen drohen. Eine Besinnung auf die Schönheit unter Aufnahme wesentlicher Gedanken Immanuel Kants ist der Versuch, Möglichkeiten für ein gutes, gefügtes Leben in neuer Zeit auszuloten, dessen Gründung eben nur in einer »ästhetischen Erziehung« des Menschen liegen kann.

Der hier vorgelesene 15. Brief mit dem im Schillerjahr viel zitierten Homo-ludens-Satz und Schillers zentraler Bestimmung des Schönen ist nicht nur bei Hölderlin und Hegel wirkungsmächtig geworden, sondern bildete auch eine wichtige Grundlage für Wilhelm von Humboldts Bildungsreformen, deren kulturgeschichtlicher Hintergrund und Sinn besonders inmitten der heutigen Bildungsdebatten und Universitätsreformen aufs Neue verstanden werden will.

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Literaturhinweis:
F. Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen, Stuttgart 2000.

Text bei Projekt Gutenberg

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http://federlese.com/index.php?id=30 Sun, 21 May 2006 17:45:00 GMT Tom Wellmann tag:federlese.com,2006-05-21:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/9dccc3f839b2e3cc6b27cf498aa36905
F. Nietzsche »Menschliches, Allzumenschliches« (188-193) [2] Friedrich Nietzsche weiß, daß auch Philosophen und Schriftsteller nur menschlich, allzumenschlich sind. Entsprechend lakonisch handelt er die Dichter und Denker in seiner 1878 erschienenen Aphorismensammlung ab. Denn »der beste Autor wird der sein, welcher sich schämt, Schriftsteller zu werden.«

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Literaturhinweis:
Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, hrsg. v. Giorgio Colli u. Mazzino Montinari, Berlin/New York 1999 (KSA 2).

Text bei Projekt Gutenberg

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http://federlese.com/index.php?id=29 Sat, 22 Apr 2006 10:45:00 GMT Fee tag:federlese.com,2006-04-22:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/382810ffb8a1b4509727b581c66417b5
Podcast-Award für das Literatur-Café Wir gratulieren Wolfgang Tischer vom Literatur-Café zum Gewinn des 1. Deutschen Podcast-Awards!

Der Podcast-Award wird vom Podcastclub e.V. vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Ersten Deutschen Podcast-Kongresses in München statt.

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http://federlese.com/index.php?id=28 Fri, 14 Apr 2006 08:19:27 GMT der Redaktion tag:federlese.com,2006-04-14:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/4ef22365532a8a954ce68bdb6387321e
A. Schopenhauer »Die Welt als Wille und Vorstellung« Der Schluß von Arthur Schopenhauers Hauptwerk »Die Welt als Wille und Vorstellung« (1818), das Kapitel Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben, befaßt sich mit den radikalsten Konsequenzen seiner Philosophie des Willens; zum einen wird die endgültige Überwindung, und das heißt Verneinung des Willens zum Leben als der finale Schritt des Menschen auf dem Wege der Erkenntnis, dargeboten. Ihm voraus geht die Einsicht, daß das Leben, solange es sich als Wille zu verwirklichen drängt, immer wesenhaft vom rastlosen Leiden einer »nie befriedigten und nie ersterbenden Hoffnung« bestimmt ist. Somit liegt in seiner Überwindung die einzige Möglichkeit eines wahren, heiteren Friedens, »der höher ist als alle Vernunft«.

Zum anderen jedoch, und das ist die Kehrseite der Medaille, bedenkt und nennt Schopenhauer dasjenige, was hinter der Überwindung des Willens liegt, das von den Indern das Brahm und den Buddhisten Nirvana Geheißene, auf neue, pointierte Art: denn es ist dort weiter nichts zu finden als eben – Nichts.

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Literaturhinweis:
Schopenhauer, Arthur: Die Welt als Wille und Vorstellung, München 1998.

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http://federlese.com/index.php?id=27 Sat, 08 Apr 2006 09:18:00 GMT Tom Wellmann tag:federlese.com,2006-04-08:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/e40f7befb72a0e93ef61dbb64bf27dfb
Novalis »Monolog« [3] Novalis’ »Monolog« (1799/1800) ist ein Monolog der Sprache selbst. Daß die Sprache immer dann, wenn wir etwas Bestimmtes sagen wollen, unsere Absichten durchkreuzt, ist die Grundeinsicht dieses Textes. Sie ist deshalb »ein so wunderbares und fruchtbares Geheimnis«, weil sie eine Welt für sich ausmacht und nicht vor allem mitteilen oder gar informieren will.

So bedeutet für Martin Heidegger der »Monolog« das Zeugnis eines Blitzes, eines Aufblitzens des Sprachwesens nämlich, das erst noch als das Befremdende erfahren und ausgehalten werden muß (vgl. M. Heidegger: Grundsätze des Denkens, Gesamtausgabe, Bd. 79).

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http://federlese.com/index.php?id=25 Fri, 24 Mar 2006 19:24:00 GMT der Redaktion tag:federlese.com,2006-03-24:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/78a713b544a8d0281aa2d8c79f77f867
F. Hölderlin »Hyperion« In den Jahren 1797 bis 1799 entstand unter Friedrich Hölderlins Hand der Briefroman »Hyperion oder der Eremit in Griechenland«. Seine zwei großen Themen sind die Utopie eines kommenden, freieren Zeitalters und die Liebe zum Schönen, das sich Hölderlins Protagonist Hyperion in der Harmonie der Natur und seiner Geliebten Diotima zeigt.

Diotima, die denselben Namen trägt wie Sokrates’ Lehrerin in Platons Dialog vom Eros, dem »Symposion«, stiftet Hyperion und einige Freunde zu einer Seereise nach Athen an. Unterwegs, auf See, beginnt Hyperion seine Rede über die Athener. Im athenischen Volk sieht Hyperion sein Menschen- und Staatsideal verwirklicht. Er legt dar, wie Menschliches und Göttliches zueinander gehören, wie Kunst, Religion, Philosophie und Dichtung zusammenspielen und dass die Philosophie ihren Gipfelpunkt nur erreichen kann, wenn »wie der Maitag in des Künstlers Werkstatt, dem Verstande die Sonne des Schönen« scheint.

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Literaturhinweis:
Hölderlin, Friedrich: Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt a. M. 2001.

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http://federlese.com/index.php?id=23 Thu, 09 Mar 2006 13:15:00 GMT Fee tag:federlese.com,2006-03-09:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/bf04c25db36f03efe36e72abc064faf7
Federlese beim Literatur-Café Wolfgang Tischer vom Literatur-Café hat uns zu einem Interview in seine Sendung eingeladen. Der Podcast ist unter iTunes oder der entsprechenden Rubrik im Literatur-Café zu finden (12. Sendung): ein netter Plausch über Idee und Konzept von Federlese, geplante Sendungen und – nicht zuletzt – über die Philosophie.

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http://federlese.com/index.php?id=22 Tue, 07 Mar 2006 13:59:00 GMT der Redaktion tag:federlese.com,2006-03-07:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/5d77c59a976e156cc83d326b5cfe1ff1
E. Lask »Die Lehre vom Urteil« Der dem Ostjudentum entstammende Emil Lask, geboren 1875, fiel 1915 als Soldat im ersten Weltkrieg in Galizien. Der Philosoph sah sich selbst als zur Schule des Neukantianismus gehörig. In seinen Hauptwerken, die Versuche und Ansätze einer neuen Grundlegung der Philosophie sind, kommen allerdings auch andere, neue Einflüsse, z.B. durch die Phänomenologie Edmund Husserls, zum Tragen. Die starke Rezeption und Würdigung seines originellen Werkes in den zwanziger Jahren fand im Nationalsozialismus ein jähes Ende.

Sein letztes Werk »Die Lehre vom Urteil« (1912) trachtet danach, die Grenzen der nach Kant neu erkannten zwei logischen Bereiche des Transzendent-logischen und des Immanent-logischen auszuloten und zu bestimmen. Transzendent kennzeichnet hier den Bereich, in dem »das eigentliche und einzige wahre Ansich«, unangetastet vom Subjekt, seinen Ort hat. Immanent hingegen heißt alles, das innerhalb der Sphäre der Subjektivität sich abspielt. Das Urteil schließlich, das »ja« oder »nein«, der Ursprung von Positivität und Negativität, soll in diesem Gefüge seine Stellung zugewiesen bekommen.

Der gelesene Abschnitt »Die Unterwühlung der Gegenstandsregion durch die Subjektivität« erörtert den Umgang des Subjekts mit der Welt, deren ursprüngliche Ganzheit es niemals fassen kann. Vielmehr wird vor allem Sinngeschehen diese Ganzheit durch die Subjektivität in Fragmente zerschlagen, diese danach wiederum erneut zusammengesetzt. Am Ende jedoch, nach diesem Vorgang der sogenannten »Erkünstelung«, der »Schaffung einer neuen Sinnregion« durch die Subjektivität, wird jene sich wieder verselbständigen und als ein quasi Unabhängiges der Subjektivität erneut entgegentreten.

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Literaturnachweis:
Seiten 160-165 aus der Erstausgabe 1912, Mohr-Siebeck, Tübingen

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http://federlese.com/index.php?id=21 Sun, 26 Feb 2006 22:24:00 GMT Tom Wellmann tag:federlese.com,2006-02-26:9d5f1d4b58d6356c5a8d5794103b3bd8/bb52dd250712a78d7999d90ebd841a5c