Federlese – Die IdeePhilosophie wird stumm gelesen, nur selten gehört. Außer bei Vorträgen bleibt uns der Klang eines philosophischen Textes meist verborgen, es sei denn, wir lesen ihn uns selbst in einer stillen Stunde vor. Dabei eröffnen gerade die klassischen Texte des Denkens ihren vollen Reichtum erst dann, wenn sie ausgesprochen werden; der Rhythmus und die Wahl der Worte einer Schrift von Schelling oder Nietzsche bedürfen der Stimme, damit deren Denkbewegung ganz vernommen werden kann. Sie sagt dann Anderes und mehr. Federlese möchte Philosophie wieder zum Klingen bringen. Ausgelesene Texte deutscher Denker werden von der Tübinger Künstlerin Fee vorgelesen und so auf dieser Seite für unsere Ohren versammelt, eine Lese eben, auf deren Sorgfalt der Name »Federlese« – wir hoffen zu Recht – hindeuten möchte. Die Feder ist uns hierbei das zwar mit vielen Klischees behaftete, aber letztlich angemessenste Zeichen lebendigen Philosophierens: Wir denken nicht nur an das Schreibgerät, sondern an die gefiederte Seele des Philosophen in Platons »Phaidros«, die vom Eros ergriffen die Höhen und Tiefen des Denkens durchmißt. Ungefähr alle zwei Wochen werden wir den Podcast um eine Lesung erweitern und frei zum Download anbieten. Viel Freude beim Hören und Denken wünschen Fee, Manuel Schölles & Tom Wellmann |