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Federlese - Philosophie-Podcast | philosophy podcast: Seite 3
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G.W.F. Hegel »Phänomenologie des Geistes«

Nachdem sich unsere Hörer diesmal ein wenig länger gedulden mußten, stellen wir heute die ersten Seiten der Vorrede von Hegels »Phänomenologie des Geistes« (1807) vor. Die berühmte Vorrede, die erst im Nachhinein verfaßt wurde, stellt programmatisch Hegels Begriffe des Systems und des Absoluten dar, und beginnt mit der wunderbaren Allegorie vom Hervorbrechen der Blüte, welche die Knospe zwar widerlege, doch nur mit dieser zusammen als Momente einer organischen Einheit »das Leben des Ganzen« ausmache. So dürfe sich auch die Philosophie nicht in bloßen Resultaten erschöpfen, da zum Ganzen notwendig auch das Werden, der Weg zu jenen Resultaten gehöre.

Reinhören:


audioG.W.F. Hegel »Phänomenologie des Geistes« [?]
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Literaturhinweis:
G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, neu herausgegeben von H.-F. Wessels und H. Clairmont, Hamburg: Meiner 1988 (Philosophische Bibliothek, Bd. 414).


Text bei Projekt Gutenberg


30. Januar 2006, 23:16 von der Redaktion

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Zum neuen Jahre

Mit einigen Worten aus Friedrich Nietzsches »Fröhlicher Wissenschaft« wollen wir unsere Hörer ins neue Jahr geleiten. Wir wünschen Ihnen und Euch einen guten Anfang!

Fee, Manuel Schölles & Tom Wellmann

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audioF. Nietzsche »Zum neuen Jahre« [?]
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1. Januar 2006, 00:01 von der Redaktion

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»Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus«

Im März 1913 erwarb die Königliche Bibliothek in Berlin bei einer Auktion einen Hegel-Autographen von der Firma Leo Liepmannssohn, die keine genauere Auskunft über die Herkunft des fragmentarischen Manuskripts geben konnte. (Es ist nur das letzte Blatt erhalten, welches mit dem Ende eines Satzes beginnt: »... eine Ethik.«). 1917 wurde der Text als das »Älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus« von Franz Rosenzweig herausgegeben, der, obgleich die Handschrift eindeutig von Hegel stammt, die Verfasserschaft Schelling zuschrieb. Fast zehn Jahre später wurde Hölderlin als Autor erwogen, was eine Debatte auslöste, die Anfang der 30er Jahre zu der landläufigen Meinung führte, daß Schelling zwar der Autor gewesen sei, Hölderlin jedoch entscheidende Gedanken beigesteuert habe; Hegel hingegen habe den Text nur abgeschrieben. Die nun bis heute nicht widerlegten Gründe dafür, daß doch Hegel der geistige Vater des Systemprogramms sei, wurden erst 1965 von Otto Pöggeler vorgetragen.

Wer immer der Autor gewesen sein mag, das Systemprogramm verweist – wenn auch in jeweils anderer Hinsicht – auf die drei berühmten Tübinger Stiftler Hegel, Hölderlin und Schelling. So erwartet der heute von Tübinger Studenten als Podcast vorgestellte Text über 200 Jahre nach seiner Entstehung Hörer, denen die Frage noch etwas sagt: Wie muß eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein?

Reinhören:


audio»Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus« [?]
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Literaturhinweis:
Jamme, Christoph (Hrsg.): Mythologie der Vernunft. Hegels „ältestes Systemprogramm des deutschen Idealismus“, Frankfurt a. M. 1984.


Text bei idealismus.de


28. Dezember 2005, 18:24 von der Redaktion

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F.W.J. Schelling »Über das Wesen der menschlichen Freiheit«

Schellings »Freiheitsschrift« von 1809 gehört zu den faszinierendsten Texten der Philosophiegeschichte. In ihr werden das Wesen der Freiheit und das damit einhergehende Problem des Bösen im Zusammenhang mit der Geschichte der Schöpfung behandelt. Der von uns ausgewählte Textabschnitt (Sämmtliche Werke VII, 357-364) hebt an mit der Unterscheidung zwischen der Existenz Gottes und dem Grund seiner Existenz, »den Gott in sich hat […]. Er ist die Natur – in Gott; ein von ihm zwar unabtrennliches, aber doch unterschiednes Wesen.«

Wenn Gott das höchste Leben bedeutet, kann er nicht mehr als statische Substanz gefaßt werden und bedarf einer reellen Unterlage, die jedoch zu Gott selbst gehört. Aus dieser entfaltet sich stufenweise die Schöpfung durch die Scheidung des Verstandes (Ein-Bildung), während der Grund (die Sehnsucht) danach strebt, den »im Dunkel der Tiefe leuchtenden Lebensblick« verschlossen zu halten.

Die fortschreitende Ausdifferenzierung, d.h. Verklärung, des Grundes kommt schließlich im Menschen zu ihrem Äußersten (»In ihm ist der tiefste Abgrund und der höchste Himmel.«), womit auch der Gegensatz zwischen Verstand und Sehnsucht am schärfsten hervortritt. Doch anders als in Gott ist die Einheit der Prinzipien im Menschen nicht unauflöslich, sondern zertrennlich – »und dieses ist die Möglichkeit des Guten und des Bösen«.

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audioF.W.J. Schelling »Über das Wesen der menschlichen Freiheit« [?]
(Download 11 MB)


Günstige Leseausgabe:
Schelling, F.W.J.: Über das Wesen der menschlichen Freiheit, Stuttgart: Reclam 2003, € 5.00.

Text bei der Bibliotheca Augustana
Der vorgelesene Text wurde gekürzt.


19. Dezember 2005, 13:33 von der Redaktion

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W. v. Humboldt »Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues«

Wilhelm von Humboldt hat sich nicht im eigentlichen Sinne als Philosoph verstanden; seine Forschungen, wie die auf den Feldern der Bildung und Sprache, führten ihn indes immer wieder auf philosophisches Terrain: Oberflächlich betrachtet scheint sein Denken noch der Philosophie Kants verhaftet zu sein, bei genauerem Hinhören zeigt es sich jedoch als unbefangener Entwurf, der viele unzureichende Positionen seiner Zeit hinter sich läßt. Unser Text ist der Einleitung einer Abhandlung über die sogenannte Kawi-Sprache malayischer Volkstämme entnommen: »Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts«, 1836 erstmals veröffentlicht. Diese Einleitung glaubt Humboldt, »allgemeineren Betrachtungen widmen zu müssen«.

Es sind Gedanken über die Sprache und das Sprechen des Menschen, die zum einen die Merkwürdigkeit dieses Phänomens in den Blick bringen, zum anderen in ihm das Wesentliche des Menschseins überhaupt sehen. Humboldt entdeckt eine rätselhafte Zwischenstellung der Sprache zwischen Subjektivität und Objektivität, zwischen Unverfügbarkeit und Gemachtheit durch den Menschen. »Sie bedienen sich ihrer, ohne zu wissen, wie sie dieselbe gebildet haben.« Das Sprechen verleiht dem Menschen die Möglichkeit seines Denkens auch »in abgeschlossener Einsamkeit«: Der klingende Laut, der von uns ausgesprochene Gedanke, dringt in unser Gehör zurück, das Sprechen eines Subjekts wird für es selber zum Objekt, ohne die Sphäre der Subjektivität zu verlassen.

Humboldts Abhandlung weist bis weit ins zwanzigste Jahrhundert voraus: Hier finden sich eine Art Dialektik des Verstehens und Nicht-Verstehens sowie fundamentale Einsichten zur Weiterentwicklung der Hermeneutik; nicht zuletzt sind auch Grundzüge des Heideggerschen Sprachgeschehens in diesem Text präfiguriert.

Reinhören:


audioW. v. Humboldt »Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues« [?]
(Download 14,2 MB)



Textnachweis:
Humboldt, Wilhelm von: Ueber die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts, VII 53-66 (Akademieausgabe).
Der vorgelesene Text wurde gekürzt.


Empfohlene Leseausgabe:
Humboldt, Wilhelm von: Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts, hrsg. v. Donatella Di Cesare, Paderborn/München/Wien/Zürich 1998 (UTB für Wissenschaft; 2019).


Text bei Iconicity, ab § 9, 4. Absatz


1. Dezember 2005, 00:33 von Tom Wellmann

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